Versierte Heimwerker können Abwasserrohre mit der richtigen Anleitung durchaus selbst verlegen. Wir haben Tipps zu Material, Verlegetiefe, Gefälle und Winkeln.
Möchten Sie ein Abwasserrohr selbst verlegen, gilt es einige Punkte zu beachten. Beim fachmännischen Verlegen und Befestigen der Rohre muss man zum Beispiel Gefälle und Winkel einhalten – sonst sind die Abwasserrohre im Ergebnis entweder undicht oder Wasser staut sich darin. Das kann nicht nur teuer, sondern auch äußerst unangenehm werden.
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Abwasserrohren: die grauen, die roten und die grünen. Bei den grauen Abwasserrohren handelt es sich um gewöhnliche HT-Rohre für den Innenbereich. Sie bestehen aus Polypropylen (PP) und halten hohen Temperaturen sowie aggressiven Abwässern stand. Zudem sind sie schwer entflammbar. Des Weiteren gibt es die roten Abwasserrohre für den Außenbereich. Diese sogenannten KG-Rohre bestehen aus PVC. Grüne Rohre sind verstärkt und entsprechend stärker belastbar.
Stecksysteme erleichtern das Verlegen von Abwasserrohren. Hierfür finden Sie im Baumarkt gerade und gebogene Formstücke, sowie Abzweige, die verschiedene Leitungen zusammenführen. Formstücke gibt es in verschiedenen Längen:
Wenn Sie Abwasserrohre innen verlegen, benötigen Sie zusätzlich Schellen, um die Rohre an der Wand zu befestigen. Ansonsten verbindet man Abwasserrohre meist mit Muffen. Dabei schieben Sie die Rohre an beiden Enden in die Muffe hinein. Darin befindet sich ein Dichtungsring aus Gummi, der dafür sorgt, dass an der Verbindungsstelle kein Wasser auslaufen kann.
Bei der Wahl des richtigen Durchmessers müssen Sie beachten, dass ein Abwasserrohr zum Zulauf hin immer kleiner wird. Die Sammelleitungen sind also immer größer im Durchmesser als die Leitung zu Waschbecken, WC oder Geschirrspüler. Dafür gibt es im Baumarkt eine Vielzahl von Abwasserrohren mit unterschiedlichem Durchmesser im Angebot. Abwasserrohre fürs Erdreich gibt es beispielsweise mit einem Durchmesser von 110 oder 125 Millimetern. Für Toiletten sind 100 Millimeter üblich. Badewannen werden zumeist mit Rohren von 50 bis 75 Millimetern angeschlossen. Bei Waschbecken, Spülbecken und ähnlichen Anschlüssen mit geringerem Durchfluss sind Sie mit 40 bis 50 Millimetern richtig beraten. Der Innendurchmesser wird durch den Nennwert gekennzeichnet und entspricht dem Diameter Nominal (DN).
Warum ist das Gefälle beim Verlegen von Abwasserrohren so wichtig? Weil das Abwasser ansonsten nicht abfließen kann, sich staut und langfristig zu Schäden führt. Daher sollten Sie Abwasserrohre niemals komplett waagerecht verlegen. Die Rohre sollten stets ein Gefälle von ein bis drei Prozent aufweisen. Haben Sie beispielsweise ein Rohr mit einem Meter Länge, sollte sich die Neigung auf ein bis drei Zentimeter belaufen. Dabei sollten Sie das Mindestgefälle niemals unterschreiten. Die goldene Mitte von zwei Prozent ist für die meisten Projekte empfehlenswert.
Damit Abwasser abfließt, sollte es auf möglichst wenig Hindernisse stoßen. Denn je mehr es gebremst wird, desto höher ist die Gefahr, dass sich an diesen Abzweigen und Winkeln Partikel absetzen, die langfristig zu Beschädigungen und Verstopfungen führen können. Verzichten Sie daher auf 90-Grad-Winkel – Fachmänner empfehlen stattdessen das Umleiten mit zwei 45 Grad-Bögen.
Gerade Abwasserrohre müssen Sie häufig selbst zuschneiden, um Sie auf die benötigte Länge zu bringen. Für den Zuschnitt eignet sich am besten eine Säge mit feiner Zahnung. Wichtig: Setzen Sie den Schnitt genau senkrecht zum Rohr an, damit die Schnittfläche gerade wird – sehr hilfreich sind dabei Feinsägen mit Führung, wie sie auch für Gehrungsschnitte beim Holz verwendet werden. Nach dem Zuschneiden sollten Sie das Rohr außen mit einer feinen Feile abschleifen, damit es sauber in die Muffe gleitet. Schnittkanten und Grate auf der Innenseite müssen sehr sorgfältig mit einem scharfen Messer geglättet werden, sonst lagern sich hier mit der Zeit Schmutzpartikel ab.
Wenn Sie Abwasserrohre verlegen, dürfen Sie die Rohre nie komplett ineinanderstecken, damit sie sich bei Wärme noch ausdehnen können. Besser ist es, die Rohre nach dem Zusammenstecken bis zum Anschlag wieder etwa einen Zentimeter aus der Muffe herauszuziehen. Alternativ können Sie die richtige Einstecktiefe auch vorher mit dem Zollstock messen und mit einem Filzstiftstrich auf dem Rohr markieren. Das Zusammenstecken wird erleichtert, wenn man sowohl die Innenseite der Muffe als auch die Außenseite des Rohrendes gründlich mit Gleitpaste einschmiert. Sie kostet nur wenige Euro und ermöglicht es Ihnen, das Abwasserrohr mit wenig Kraftaufwand so zu positionieren, dass es richtig sitzt. Zudem strapazieren Sie die Gummidichtungen in der Muffe nicht unnötig. Planen Sie am besten immer auch ein Reinigungsrohr ein. Über einen Abzweig mit abschraubbarem Deckel können Sie so die Abwasserrohre kontrollieren und gegebenenfalls leichter reinigen. Diese Kontrollöffnung sollte an einem Übergang zu einem größeren Rohr angelegt werden und sich weit weg vom Abfluss befinden.
Beim Verlegen von Abwasserrohren sollten sich die Muffen jedes Rohrabschnitts möglichst immer am höheren Punkt befinden – so bilden sich am Übergang von einem Rohr ins nächste weniger Ablagerungen. Schellen zum Befestigen von Abwasserrohren sollten Sie grundsätzlich vor oder hinter Muffen und Bögen einplanen. So wird das Abwassersystem optimal stabilisiert und bleibt exakt in Position. Senkrecht verlaufende Rohre können sich leicht absenken – daher gilt hier: Mindestens alle zwei Meter muss das Rohr mit einer Schelle befestigt werden. Sicherer fahren Sie mit Ein-Meter-Abständen. Empfohlen wird für lange, gerade waagerechte Rohrstrecken ein Abstand vom zehnfachen Rohrdurchmesser, also 75 Zentimeter bei einem 75-Millimeter-Rohr (DN 75).
Wenn Sie Abwasserrohre innen verlegen, laufen diese im Fußboden oder in/an der Wand entlang. Prüfen Sie vorab, ob Sie die Rohre wirklich in der Wand verlegen können. Dünne Wände sowie tragende Wände eignen sich dafür nicht. Im Zweifel kann Ihnen ein Statiker sagen, ob Sie die Wände nutzen können oder die Rohre besser außerhalb der Wände verlegen. Optimal für die unsichtbare installation von Abwasserrohren sind Leichtbauwände – hier können die Leitungen auf der Innenseite mit speziellen Halterungen an der Tragekonstruktion befestigt werden. Erst danach werden das Dämmmaterial eingebaut und die Wandflächen aus Holz- oder Gipskartonplatten montiert.
Um Abwasserrohre in der Wand oder im Fußboden zu verlegen, gehen Sie wie folgt vor:
Wenn Sie die Rohre außerhalb der Wand montieren wollen, zeichnen Sie vorab Bohrlöcher für die Schellen an, damit Sie wissen, wie viele Sie davon benötigen. Die Bohrlöcher versehen Sie mit Dübeln und verlegen die Rohre dann mithilfe der Halterungen.
Abwasserrohre, die außen im Erdreich verlegt werden, müssen in einer Mindesttiefe von 80 bis 100 Zentimetern verlaufen. Wird der Boden an der geplanten Stelle besonders belastet, ist eine Tiefe von mindestens 1,50 Metern ratsam.
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