Wer leckeres Obst aus dem eigenen Garten genießen möchte, aber nicht genug Platz im Garten hat, kann sich mit Spalierobst behelfen. Damit können Sie selbst auf kleiner Fläche leckere Äpfel, Birnen, Aprikosen oder Pfirsiche anbauen. Neben den süßen Früchten erhalten Sie auch noch einen schönen Sichtschutz im Garten dazu. Der "Mein schöner Garten"-Experte Dieke van Dieken zeigt Ihnen, wie Sie ein Spalier bauen und Ihre Pflanzen zu richtigem Spalierobst erziehen.
Bei der Auswahl der passenden Erziehungsform für Obstbäume ist es wichtig, auf die Wuchsstärke der Sorten und die verfügbare Platzkapazität zu achten. Optimal sind schwach bis mittelstark wachsende Veredlungsunterlagen wie 'M106' für Äpfel oder 'Quitte C' für Birnen. Die Bezeichnung der Unterlagen und ihre Wuchsstärke sind normalerweise auf den Etiketten in der Baumschule zusammen mit dem Sortennamen angegeben. Wer seinen eigenen Spalierbaum züchten möchte, sollte darauf achten, dass die untersten Seitentriebe in etwa Kniehöhe oder etwas darüberliegen. In Baumschulen sind diese Obstbäume entweder als "Fußstamm" oder "Busch" erhältlich, während schwach wachsende Unterlagen auch als "Spindelbaum" oder "Schlanke Spindel" angeboten werden.
Bevor Sie sich für die Bepflanzung Ihres Spalierbaums entscheiden, ist es wichtig zu überlegen, ob er freistehend sein soll, um als Sichtschutz zu dienen, oder an einer Hauswand wachsen soll. Letzteres ist besonders ratsam für wärmeliebende Obstarten, während freistehendes Spalierobst häufig mit Apfelbäumen in Verbindung gebracht wird. Es ist jedoch zu beachten, dass Apfelbäume im Gegensatz zu Birnen, Pfirsichen und Aprikosen nicht gut mit übermäßiger Hitze zurechtkommen. Daher ist es von Vorteil, eine nach Westen oder Südwesten ausgerichtete Wand zu wählen, anstatt eine Südwand. Falls der Platz durch den Dachüberstand des Hauses etwas vor Regen geschützt ist, kommt dies den meisten Obstbäumen zugute, da es die Anfälligkeit für Blattkrankheiten wie Schorf und Mehltau reduziert.
Material für ein 6 Meter langes Spalier
Werkzeug für das Spalier
Egal ob Sie Äpfel, Birnen, Pfirsiche oder Aprikosen pflanzen möchten – für Ihr Spalierobst benötigen Sie in erster Linie ein Gerüst. Wie Sie das Spalier selber bauen und die Bäumchen später anbringen, erfahren Sie in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Bevor es überhaupt mit den Spalierbäumen losgehen kann, wird ein Gerüst benötigt, an welchem das Spalierobst im späteren Schritt erzogen wird. Die vier Pfostenanker für unser Spalier wurden bereits am Vortag in schnell härtenden Beton gesetzt (frostfreie Fundamenttiefe 80 cm). Mit Schnur, Zollstock und Wasserwaage wurden sie dabei in die richtige Position gebracht. Beim Ausheben der Fundamentlöcher ist ein Erdbohrer sehr hilfreich. Der Abstand zwischen den Ankern beträgt 2 Meter, sodass das Spalier-Gerüst eine Gesamtlänge von etwas mehr als 6 Meter hat.
Vor dem Aufstellen der Pfosten (7 x 7 x 240 cm) bohren Sie die Löcher (3 mm), durch die später das Stahlseil beziehungsweise die Augbolzen gesteckt werden. Vorgesehen sind fünf Etagen auf einer Höhe von 50, 90, 130, 170 und 210 Zentimeter.
Pfostenkappen schützen die oberen Pfahlenden vor Fäulnis. Sie werden bereits jetzt angebracht, weil es sich am Boden bequemer schrauben lässt als auf der Leiter.
Mit einer Pfosten-Wasserwaage richten Sie die Vierkanthölzer in den Pfostenschuhen aus. Sobald sie exakt senkrecht stehen, per Einhandzwinge fixieren. Lassen Sie unten etwas Abstand zu den Querbändern der Pfostenschuhe (kleine Keile unterschieben), sonst droht hier Fäulnis.
Zum Bohren der Löcher für die Verschraubungen verwenden Sie einen 10-mm-Holzbohrer. Halten Sie den Bohrer unbedingt gerade, damit Sie auf der anderen Seite das Loch im Pfostenschuh möglichst genau treffen.
Jeder Pfosten wird mit jeweils zwei Sechskantschrauben (M10 x 110 mm) am Pfostenanker befestigt. Falls die Schrauben sich nicht per Hand durch die Bohrungen stecken lassen, helfen Sie mit dem Hammer etwas nach. Ziehen Sie die Muttern mit Ratsche und Schraubenschlüssel gut fest.
Nun sägen Sie die ersten beiden Glattkantbretter aus Douglasienholz zurecht, um sie oben als Querriegel an den Pfosten anzubringen. Die vier Bretter für die äußeren Felder sind ca. 2,10 Meter lang, die zwei für das Innenfeld ca. 2,07 Meter — zumindest theoretisch! Die Abstände können oben abweichen, da die Pfosten selten gerade sind. Kürzen Sie deshalb nicht alle Bretter auf einmal, sondern messen, sägen und montieren Sie jedes Paar einzeln.
Die Querriegel werden paarweise auf der Vorder- und Rückseite mit vier Schlossschrauben (M8 x 120 mm) befestigt. Löcher mit 8-Millimeter-Bohrer vorbohren.
Weil sich der flache Schraubenkopf beim Festdrehen ins Holz zieht, genügt eine Unterlegscheibe. Die oberen Bretter verleihen dem Spalier beim Spannen des Seils zusätzliche Stabilität.
An den äußeren Pfählen befestigen Sie je fünf Augbolzen (M6 x 80 mm), deren Ringe als Führung für das Stahlseil dienen. Die Bolzen werden durch die vorgebohrten Löcher gesteckt, auf der Außenseite verschraubt und die Ösen dabei waagerecht ausgerichtet.
Das Edelstahlseil hat eine Länge von ca. 32 Metern (Stärke 3 mm) — planen Sie 2 Meter mehr ein, damit es locker reicht. Das Seil führen Sie durch die Ösen und Löcher sowie am Anfang und Ende jeweils durch Seilspanner.
Den oberen, auf maximale Länge aufgeschraubten Spanner haken Sie in den Augbolzen ein, nachdem Sie das Seilende durch die Öse gezogen und die Schlinge mit Kausche und Drahtseilklemme fixiert haben. Ziehen Sie das Seil stramm und befestigen Sie es auf die gleiche Weise an dem weit geöffneten unteren Seilspanner. Kneifen Sie das überstehende Ende ab und schrauben Sie beide Spanner zu, bis das Drahtseil eine gute Spannung hat. Wer es genau wissen will, liest hier weiter: Drahtseil spannen.
Die Pflanzarbeit beginnt mit dem Auslegen der Apfelbäume. Wenn Ertrag und Vielfalt im Vordergrund stehen, pflanzen Sie sechs verschiedene Sorten, also zwei pro Spalierfeld. Für eine möglichst lange Ernte eignen sich zum Beispiel die Apfelsorten ‘Freiherr von Hallberg’, ‘Gerlinde’, ‘Karneval’, ‘Pilot’, ‘Relinda’ und ‘Retina’. Pflanzen Sie sogenannte Spindelbäume, die auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt wurden.
Neben Apfelbäumen können Sie natürlich auch andere Obstsorten als Spalier pflanzen. Suchen Sie die Pflanzen in einer Baumschule am besten selbst aus, denn sie sollten idealerweise schon zwei Seiten-Äste in rund 50 Zentimeter Stamm-Höhe haben. Hier lesen Sie mehr über die Pflanzung und Pflege von Spalierobst.
Der Abstand zwischen den Bäumen beträgt einen Meter, zu den Pfosten 0,5 Meter. Sie können auch pro Spalierfeld nur einen Baum pflanzen, aber dann dauert es länger, bis der Sichtschutz dicht ist. Stellen Sie wurzelnackte Bäume vor dem Pflanzen in einen Wasserkübel und schneiden Sie die Hauptwurzeln vor dem Pflanzen frisch an, um die Bildung neuer Feinwurzeln anzuregen.
Bei der Pflanztiefe ist es wichtig, dass sich die Veredlungsstelle — erkennbar am „Knick“ über der Wurzel — ein gutes Stück über dem Boden befindet. Nach dem Antreten gießen Sie die Bäume kräftig an.
Nun wird das Gehölz an das Spalier befestigt. Für jede Etage wählt man zwei kräftige Seitentriebe des Obstbaums, bindet diese mit dehnbarer Hohlschnur am Drahtseil fest und schneidet sie auf eine nach unten zeigende Knospe zurück. Der durchgehende Leittrieb wird ebenfalls angebunden und etwas eingekürzt, die übrigen kräftigeren Zweige entfernt.
Die jungen Apfelbäume erziehen Sie durch regelmäßigen Schnitt so, dass sie in den nächsten Jahren das komplette Spalier zum Sichtschutz werden lassen. Wem diese Ausführung zu groß ist, der kann das Spalier natürlich individuell anpassen und weniger Felder mit nur zwei oder drei Etagen anlegen.
Mit der richtigen Pflege reifen bereits im Sommer nach der Pflanzung die ersten Äpfel, hier die Sorte ‘Gerlinde’. Mit den Jahren verwandeln sich die einzelnen Obstbäume in einen homogenen Sichtschutz, mit dem Sie Ihre Gartenbereiche optimal voneinander trennen können.
Tipp: Sie können Spalierobst auch entlang der Hauswand, einem Zaun oder einer Mauer pflanzen. Achten Sie jedoch darauf, dass sich der Standort für die Obstbäume eignet.
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