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Wärmepumpen-Förderung: Wie hoch ist die Förderung?

Wärmepumpen werden als energiesparende Alternative zur klassischen Heizung immer wichtiger. Daher hat der Staat ein üppiges Förderprogramm aufgelegt, das bis zu 70 Prozent der Kosten übernimmt. So profitieren Sie von der Wärmepumpen-Förderung.


12.04.2024 - 06:34 Uhr
Luft-Wasser-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen über ihre sogenannte Außeneinheit (hier im Bild) die Temperatur der Umgebungsluft, um Heizwärme zu erzeugen.

Foto: Oliver Hasselluhn / iStock / Getty Images Plus
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien und werden staatlich gefördert, wobei die Förderung je nach Situation bis zu 70 Prozent der Kosten abdecken kann. Oft sind es 50 bis 55 Prozent.
  • Die Effizienz einer Wärmepumpe ist entscheidend für den Stromverbrauch. Eine hohe Effizienz und der Einsatz von Solarenergie verringern die Betriebskosten.
  • Die Förderung des Einbaus von Wärmepumpen wird durch die KfW verwaltet. Einzelne Optimierungsmaßnahmen werden durch das BAFA gefördert.
  • Um die Förderung zu erhalten, muss vor der Beauftragung und Installation einer Wärmepumpe ein Online-Förderantrag bei der KfW gestellt werden. Ausnahmen gelten bis August 2024, hier ist auch die nachtägliche Antragstellung gestattet.

Als Alternative zur klassischen Heizung sind Wärmepumpen hoch im Kurs, besonders durch ihre energiesparenden Eigenschaften. Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energien statt fossiler Brennstoffe wie Gas und Öl

Aber nur weil sie erneuerbare Energien verwenden, sind Wärmepumpen nicht gleich klimafreundlich, da sie zum Betrieb der Pumpe auf Strom zurückgreifen. Damit so wenig Strom wie möglich verbraucht wird, ist es wichtig, dass die Wärmepumpe so effizient wie möglich arbeitet: Das bedeutet, so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen, um möglichst viel Wärme zu gewinnen. Es können außerdem erneuerbare Energien, wie Solarenergie zum Betrieb der Wärmepumpe genutzt und so Kosten gespart werden.

Um die Installation von Wärmepumpen voranzutreiben, hat der Staat ein großes Förderprogramm aufgelegt. Die finanzielle Förderung unterscheidet sich je nach Ausgangssituation und beträgt bis 70 Prozent. Den Zuschuss zahlt seit 2024 ausschließlich die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Eine Förderung von anderen Einzelmaßnahmen ist über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) jedoch weiterhin möglich.

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Gas- und Ölheizungen sind Auslaufmodelle. Fossile Brennstoffe sind nicht nur teuer, sie schaden auch dem Klima. Nach Willen der Bundesregierung sollen Immobilieneigentümer daher Schritt für Schritt auf umweltfreundliche Alternativen umsteigen. Eine Möglichkeit sind Wärmepumpen. Sie erzeugen Wärme aus Luft, Erde oder Wasser. Wir erklären, wie sie funktionieren, wie hoch die Kosten für die Anschaffung ausfallen und wie hoch der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist.

eine Anzeige von der LBS

So funktionieren Wärmepumpen

Wärmepumpen nutzen die relative Wärme aus der Umwelt als Wärmequelle, beispielsweise aus der Umgebungsluft oder dem Erdreich, um Heizenergie zu erzeugen. Die Luft-Wasser-Wärmepumpen bestehen jeweils aus einer Innen- und Außeneinheit und ähneln in ihrem technischen Aufbau einem Kühlschrank. Allerdings funktionieren sie genau andersherum: Sie entziehen der Außenluft Wärme und geben diese im Innern des Hauses ab.

Der Einsatz einer Wärmepumpe ist umso effizienter, je geringer das Temperaturgefälle zwischen dem Wärmespender und der Vorlauftemperatur im Heizungskreislauf ist. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten jedoch auch bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt noch ausreichend effizient. Wenn der für den Betrieb benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt – im Idealfall aus der Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Hausdach – können Sie mit einer Wärmepumpe Ihre Wohnung sogar vollkommen klimaneutral heizen.

Schnell und einfach zur Traumimmobilie

Wärmepumpe im Neubau

In jedem dritten Neubau in Deutschland werden bereits Wärmepumpen installiert, denn die Vorteile der Technologie liegen auf der Hand. Insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen, die die Energie aus der Außenluft nutzen, werden immer beliebter. Sie haben gegenüber anderen Systemen wie zum Beispiel der Erd-Wärmepumpe den Vorteil, dass man sie auch in Immobilien betreiben kann, die auf kleinen Grundstücken stehen. Zudem sind sie relativ einfach zu installieren und damit in der Regel kostengünstiger als andere Heizungsarten.

Eine Förderung ist bei Neubauten allerdings nicht vorgesehen. Sie können jedoch eine Förderung erhalten, wenn Sie ein KfW-Effizienzhaus 40 bauen.

Info:

Für die erhöhte Installationsrate von Wärmepumpen sind die Vorgaben des des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) mitverantwortlich.

Hochtemperatur-Wärmepumpe für Altbauten

Bei der Sanierung von Altbauten kommen vorwiegend sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpen zum Einsatz. Durch nachträgliche Dämm-Maßnahmen kann ein Niedrigenergie-Standard meist nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand erreicht werden.

Außerdem muss eine höhere Vorlauftemperatur von 70 Grad gewährleistet sein, um die alten Heizkörper weiterhin nutzen zu können. In solchen Fällen benötigt man eine entsprechend leistungsfähigere Wärmepumpe, um auch im Winter ohne konventionelle Heizung eine angenehme Raumtemperatur zu erzielen.

Bis zu 70 Prozent Förderung für eine Wärmepumpe

Den Fördersatz erhalten Sie, wenn Sie sich von Ihrer alten Ölheizung verabschieden und diese mit einer Wärmepumpe austauschen. Wichtig zu wissen: Gefördert wird nicht nur die Anschaffung und Installation der Wärmepumpe selbst, sondern auch der Ausbau und die Entsorgung der alten Heizungsanlage. 

Außerdem können Sie die Heizungsförderung für die Wärmepumpe ebenfalls erhalten, wenn Sie Ihre mindestens 20 Jahre alte Gasheizung oder Kohleheizung durch eine solche ersetzen.

Achtung:

Besteht eine Austauschpflicht der alten Heizungsanlage, gem. § 72 GEG (Gebäudeenergiegesetz) , kann keine Förderung gewährt werden.

Fördermöglichkeiten

Das Förderinstrument des Bundes für die Heizungs- und Gebäudesanierung ist die sogenannte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die BEG ist in drei Teilprogramme aufgeteilt.

  1. Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (BEG WG)
  2. Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG NWG)
  3. Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)

BEG Wohngebäude

Die Förderungen nach der BEG WG wird durch den KfW Kredit 261 gefördert. Voraussetzung für den Förderkredit ist die Beauftragung eines Energieeffizienz-Experten, welcher sicherstellt, dass die Maßnahmen die erwünschten Ergebnisse erzielen.

Bei dem Kredit können Eigentümer einer Bestandsimmobilie – bei einer Modernisierung zu einem Energieeffizienzhaus – bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit erhalten, zu einem effektiven Jahreszins von derzeit 2,09 Prozent (Stand April 2024) – bei zehnjähriger Zinsbindung.

Zusätzliche Förderung:

  • Baubegleitung
  • Worst-Performing-Building-Bonus (WPB-Bonus)
  • Erneuerbare Energie-Klasse Bonus (EE-Klasse Bonus)
  • Kombination mit BEG Einzelmaßnahmen

Tipp:

Wenn Sie auf der Suche nach einem Energieberater sind, achten Sie darauf, dass der Experte auf der Energieeffizienz-Expertenliste steht, denn nur dann können Sie Förderungen erhalten.

BEG Nichtwohngebäude

Wie bei der Förderung für Wohngebäude gilt auch bei der Förderung für Nichtwohngebäude durch den KfW-Kredit 263 die Pflicht des Heranziehens eines Energieeffizienz-Experten. Durch den Förderkredit können Eigentümer für Effizienzgebäude bis zu zehn Millionen Euro erhalten, bei einem effektiven Jahreszins von derzeit 0,75 Prozent (Stand: April 2024).

Zusätzliche Förderung:

  • Baubegleitung
  • Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude (QNG) für weitere Förderungen 
  • Worst-Performing-Building-Bonus (WPB-Bonus)
  • Erneuerbare Energie-Klasse Bonus (EE-Klasse Bonus)
  • Kombination mit BEG Einzelmaßnahmen

BEG Einzelmaßnahmen

Bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude der Einzelmaßnahmen werden die Einzelmaßnahmen einzeln aufgezählt:

Heizungstechnik-Förderung:
Seit Februar 2024 ist die Förderung für Eigentümer eines Einfamilienhauses möglich. Die Förderung kann dabei zwischen 30 und 70 Prozent der Investitionskosten liegen und maximal 21.000 Euro betragen.

Hinweis:

Voraussichtlich können ab Mai 2024 auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern sowie Wohnungseigentümergemeinschaften die Förderung beantragen. Ab August 2024 wird es voraussichtlich auch für Unternehmen, gemeinnützige Organisationen, Kommunen und gewerbliche Antragsteller möglich werden.

Bei einem Heizungstausch gibt es folgende Fördermöglichkeiten: 

  1. Basisförderung (30 Prozent): für alle Verbraucher, die einen Heizungstausch durch ein Fachunternehmen auf eine neue, förderfähige Wärmepumpe durchführen lassen (anhand der BEG-Richtlinien).
  2. Klimageschwindigkeits-Bonus (20 Prozent): zusätzlich zur Grundförderung, wenn eine mindestens 20 Jahre alte Heizung mit fossilen Brennstoffen ersetzt wird.

Wichtig:

Die alte Heizung muss funktionsfähig sein, damit Sie den Zuschuss erhalten.

  1. Einkommensabhängiger Bonus (30 Prozent): Ein neuer Bonus, welcher gewährt wird, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen aller Haushaltsmitglieder unter 40.000 Euro liegt. Der Nachweis findet über den Steuerbescheid des Finanzamtes statt.
  2. Effizienzbonus (5 Prozent): Den Zuschuss zur Förderung erhalten Sie, wenn die Wärmepumpe ein besonders klimafreundliches und natürliches Kältemittel nutzt. Ebenfalls erhalten Sie den Bonus, wenn Sie effiziente Wärmequellen wie Geothermie erschließen.

Der maximale Bonus ist auf 70 Prozent beschränkt, auch wenn rein rechnerisch 85 Prozent möglich wären. Die Antragstellung der Förderung findet online bei der KfW statt.

Optimierungsmaßnahmen (zur Optimierung des neuen oder alten Heizsystems)

  1. Heizungsoptimierung: 15 bis 50 Prozent, maximal 30.000 Euro.
  2. Gebäudehülle und Anlagentechnik: 15 bis 20 Prozent, förderfähiges Mindestvolumen liegt bei 300 Euro brutto.
  3. Fachplanung und Baubegleitung: 15 bis 25 Prozent, der Fördersatz beträgt 50 Prozent der förderfähigen Maßnahmen.

Der Förderantrag ist über das BAFA einzureichen.

Achtung:

Die Förderungen der Einzelmaßnahmen – Heizungstechnik und Optimierungsmaßnahmen – sind nicht gleichzeitig kombinierbar.

Antrag auf Wärmepumpen-Förderung stellen

Einige Wärmepumpen-Hersteller nehmen Ihnen gegen einen kleinen Aufpreis den lästigen Verwaltungsaufwand ab, um die Förderung zu erhalten. Wichtig zu wissen: Bevor Sie den Einbau und die Installation einer Wärmepumpe beauftragen, müssen Sie online den Förderantrag bei der KfW stellen, um in den Genuss der Fördermittel zu kommen.

Zunächst muss das Angebot des Installationsbetriebs auf Förderfähigkeit geprüft und der jeweilige Fördersatz berechnet werden. Zudem ist der Nachweis zu führen, dass die Installation der Wärmepumpe den erwünschten CO2-Einspareffekt bringt.

Info:

Es gibt eine Ausnahme beim Antragsverfahren für den Heizungstausch. Vom 1. Januar bis 31. August 2024 können Sie schon mit Ihrem Bauvorhaben beginnen und den Antrag bis Ende November nachträglich einreichen. Ab dem 1. September 2024 sind Anträge dann wieder vor Beginn zu stellen.

Quellenverzeichnis

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