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Diese Gewerke sind am Hausbau beteiligt

Beim Bau eines Hauses benötigen die Bauherren die unterschiedlichsten Handwerker, damit aus dem Rohbau das persönliche Traumhaus wird. Welche Gewerke an einem Hausbau arbeiten und wie lange die jeweiligen Bauphasen, von der Bodenplatte bis zum Innenausbau, im Normalfall dauern, erfahren Sie im Folgenden.


13.09.2022 - 10:36 Uhr
Hausbau planen

Zum Bau eines Hauses werden Handwerker aus vielen unterschiedlichen Gewerken benötigt. Wie lange die jeweiligen Bauphasen andauern, erfahren Sie hier.

Foto: iStock / Getty Images Plus / Wasan Tita
Inhaltsverzeichnis

Die fünf Phasen des Hausbaus sind: Planungsphase, Genehmigungsphase, Rohbauphase, Innenausbauphase und Außenanlage. Diese Bauphasen sollten, um dem Bauherren Zeit und Kosten zu sparen, nahtlos ineinander übergehen. Dazu gehören:

  • ein Zeitplan mit der exakten Reihenfolge der Gewerke,
  • ein Zeitpuffer nach jedem Gewerk, um die verrichtete Arbeit abnehmen oder die Eigenleistung fertigstellen zu können,
  • eine Festlegung der Daten für die Bauabnahme nach den einzelnen, großen Bauabschnitten,
  • die Abnahme nach Fertigstellung des Gesamtbaus.

Ein Bausachverständiger erleichtert Ihnen diese Aufgabe. Erfahrene Architekten und Baufirmen planen außerdem weitere, kleinere Zeitpuffer ein, um eventuelle Probleme beheben zu können, ohne den Hausbau in starken Verzug zu bringen.

Welche Gewerke beim Hausbau in welcher Bauphase wichtig sind, haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengestellt.

Gewerke für die Planungsphase

Sie haben ein Grundstück gekauft und wissen auch schon in etwa, welcher Haustyp für Sie geeignet ist? Dann brauchen Sie noch einen freien Architekten, einen Bauträger oder den Architekten der Baufirma Ihres Vertrauens, der Ihre Ideen, die Beschaffenheiten des Grundstücks und die Bauvorschriften unter einen Hut bringt.

Bedenken Sie, dass leider nicht jedes Haus auf jedem Grundstück in jedem Wohngebiet gebaut werden darf und bleiben Sie möglichst flexibel. Vor allem bei der Dachform und der Außenansicht gibt es häufig spezielle kommunale Vorschriften.

Ziel dieser Bauphase ist es, detaillierte Baupläne und einen groben Bauzeitplan zu erarbeiten, einen Vertrag mit dem Bauträger abzuschließen und beim örtlichen Bauamt einen Bauantrag einzureichen. Nicht zu vergessen ist in dieser Phase natürlich auch die Finanzierung des Bauvorhabens und die Antworten auf die Fragen: Wie viel Haus kann ich mir leisten? Wie hoch werden die Baukosten? Eine große Rolle bei der Deckelung der Kosten kann die Eigenleistung spielen, durch die Sie die Baukosten senken können. Eventuell können Sie auch eine sogenannte Muskelhypothek in Anspruch nehmen.

Bauplanung

Bei der Planung ihres Traumhauses gilt es einiges zu beachten. Nicht jedes Haus kann auf jedem Grundstück gebaut werden.

Foto: iStock / Getty Images Plus / Davizro

Gewerke für die Genehmigungsphase

Bis zu einem halben Jahr kann es dauern, bis die Bauherren eine offizielle Baugenehmigung in den Händen halten und loslegen können – vorausgesetzt es gibt keine Änderungsauflagen der Baubehörde. Diese Zeit kann von den Bauherren, dem Architekten und der Baufirma genutzt werden, um die Ausführungsplanung sowie das Leistungsverzeichnis für die Gewerke beim Hausbau vorzubereiten, Ausschreibungen zu tätigen, Angebote verschiedener Firmen einzuholen und Preise unterschiedlicher Handwerker zu vergleichen.

Auch kann das Grundstück bereits aufgeräumt werden, um später rasch mit dem Rohbau beginnen zu können. Dazu gehört, störende Bäume von einem Garten- und Landschaftsbauunternehmen fällen oder Altbauten von einem Abbruchunternehmen entfernen zu lassen. Auch eine Bodenprobe ist sinnvoll, um bei den Erdarbeiten für die Unterkellerung oder die Bodenplatte keine bösen Überraschungen zu erleben.

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Tipp

Optimaler Zeitpunkt, um mit dem Hausbau zu beginnen, ist übrigens das Frühjahr. So kann schwere, körperliche Arbeit bei weniger heißen Temperaturen erledigt werden und das Risiko der Feuchte im Rohbau wird minimiert.

Gewerke für die Rohbauphase

Als Erstes wird der Grundriss des Hauses abgesteckt, dann folgen die Erdarbeiten. Dazu gehören sowohl der Anschluss des Grundstücks an Strom-, Wasser- und Abwasserversorgung sowie, je nach Heizungsart, an Fernwärme- oder Gasnetze, als auch das Ausheben der Baugrube. Wer Kosten sparen will, lässt den Erdaushub nicht entsorgen, sondern nutzt ihn später beim Anlegen des Gartens.

Sobald die Baustelle eingerichtet ist, beginnt die etwa drei bis vier Monate dauernde Bauzeit der Rohbauphase, die etwa 40 Prozent der Kosten ausmacht und in der Maurer, Betonbauer, Gerüstbauer, Zimmerleute, Dachdecker und Spengler auf der Baustelle im Einsatz sind. Wie viele Wochen exakt die Handwerker auf der Baustelle arbeiten, hängt natürlich auch vom Wetter und von der Größe des Rohbaus, respektive der Anzahl der Arbeitskräfte der Firmen ab.

Los geht es mit dem Fundament des Hauses. Etwa zwei Wochen lang sind Tiefbauer und Maurer im Einsatz, wenn Ihr Traumhaus eine komplette Unterkellerung bekommen soll. Eine Bodenplatte braucht einen weniger tiefen Erdaushub, wird zügig gegossen und trocknet innerhalb weniger Tage. Danach folgt der Rohbau selbst, also das Errichten der Außenwände sowie der tragenden und wichtigen Innenwände, der Anschlussdecken, des Schornsteins und zum Schluss der Aufbau des Dachstuhls durch die Zimmerer. Diesen Moment sollten Sie unbedingt mit einem Richtfest krönen.

Nach dem Fest gehen die Dachdecker und Spengler an die Arbeit und machen das Haus wetterfest. Sie kümmern sich nicht nur um die Dachdeckung und bauen gegebenenfalls Dachfenster ein, sondern befestigen auch Regenrinnen und Solaranlagen. Sobald der Rohbau von außen verputzt ist, endet diese Bauphase und die Gewerke auf der Baustelle ändern sich erneut. Da das Auftragen des Putzes auf die Außenwände rund 200 Arbeitsstunden der Handwerker in Anspruch nehmen kann, wird meist parallel zu den Verputzarbeiten außen bereits mit den ersten Arbeiten des Innenausbaus begonnen.

Gewerke für Innenausbauphase

Der Innenausbau Ihres Hauses muss sehr gut geplant sein, denn die zwischen drei und vier Monate andauernden Arbeiten verschiedener Gewerke bedingen sich gegenseitig und verlangen eine präzise Kommunikation zwischen Bauherren, Baufirma und Handwerkern, um die reibungslose Arbeit der Gewerke sicherzustellen und die Bauzeit nicht unnötig zu verlängern. Es sollte auch allen Beteiligten hinlänglich klar sein, wie viel Eigenleistung die Bauherren erbringen und bis wann diese Arbeiten erledigt sein müssen, um den weiteren Hausbau nicht zu blockieren oder die Reihenfolge der Gewerke durcheinander zu bringen.

Den Anfang der Bauphase Innenausbau machen die Fensterbauer, Glaser und Tischler gemeinsam mit den Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallateuren, die die Fenster und Türen einbauen sowie Lüftungs-, Strom-, Heizungs- und Wasserleitungen zu verlegen beginnen. Die nächsten Gewerke beim Hausbau sind die Experten für den Trockenbau. Ihre Leistung ist das Errichten von nichttragenden Innenwänden, das Abhängen von Decken, die Verkleidung von Dachschrägen und Verputzarbeiten – allein diese Arbeiten können mehr als 200 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen. Nach dem optionalen Einbau der Fußbodenheizung wird der Estrich gegossen, der Bodenaufbau vorgenommen und die verschiedenen Installateure, vor allem aber Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallateure, schauen nochmal auf der Baustelle vorbei, um ihre Arbeit zu beenden.

Wenn Innentüren und Treppen vollständig eingebaut sind, ist Ihr Traumhaus fast fertig. Nach den Stuckateuren und Malern, die Wände und Decken Ihres Traumhauses gestalten, rücken die Fußbodenexperten an, verlegen den gewünschten Bodenbelag beziehungsweise im Falle des Fliesenlegers eventuell auch die Fliesen an der Innenwand des Badezimmers, und machen Platz für den Aufbau der Einbaumöbel und die finalen Arbeiten in Badezimmer oder Gäste-WC.

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Gewerke für die Außengestaltung

Während im Innenbereich die Gewerke den Einzug der Bauherren vorbereiten und die Bauendreinigung im vollen Gange ist, können sich die Maler bereits um die Gestaltung der Fassade kümmern. Sobald die Bauabnahme ohne Probleme erfolgt und das Gerüst abgebaut ist, können die Bauherren mit dem Anlegen der Hofeinfahrt, der Gartenwege, Gartentreppen und des Gartens selbst beginnen. Dabei ist es hilfreich, auf das Wissen eines Garten- und Landschaftsgärtners zurückzugreifen oder sich in einem Gartenfachbetrieb, beispielsweise einer Baumschule, beraten zu lassen.

Tipp

Die Anlage des Außenbereichs muss zwar früh geplant werden, sollte aber in der Praxis die letzte Bauphase sein, denn alle vorhergehenden Baumaßnahmen können die Außenanlage in Mitleidenschaft ziehen und die Arbeit wieder zerstören.

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